Dieser Tage liegt es druckfrisch in Ihrem Briefkasten: unser neues EXTRABLATT (hier zum Download verfügbar).
Ab dieser Ausgabe möchten wir Ihnen in unregelmäßigen Abständen Bürger aus Tuchenbach vorstellen. Den Auftakt macht der in Tuchenbach ansässige Hip-Hop-Musiker und Produzent FLASH. Während Sie im EXTRABLATT nur einen Auszug des Interviews lesen können, erzählt Ihnen FLASH hier, im ausführlicheren Interview, mehr über sich und seine aktuellen Projekte.
Viel Vergnügen beim Lesen!
FLASH, du bist Musiker mit Herzblut. Dein erfahrungsreiches Leben, welches du auch in deine Texte einfließen lässt, hat dich letztes Jahr nach Tuchenbach geführt.
Ja, ich wurde geboren in Halle an der Saale, bin größtenteils in Bayern aufgewachsen und wegen Familiengründung nach Veitsbronn ländlich verzogen. Nach der familiären Trennung bin ich nach Tuchenbach gezogen, um den Kontakt zu meinen zwei Mädels in Veitsbronn zu behalten und meinen Traum zu verwirklichen.
Hier in deiner kleinen Dachwohnung, mitten im zweiten Lockdown, entstanden ganz aktuell ein paar neue Songs, begleitet von der Sängerin Rienne – unter anderem Vergessene Sorgen:
Magst du uns ein wenig mehr über den Song erzählen?
Der Song entsprang der damaligen Produktionsphase zu meinem letzten Album Release 365-24-7, durch einen spontanen Kontakt über Facebook zu der Sängerin Rienne, die auf der Suche nach Rappern aus der Umgebung war, um gemeinsam Musik zu machen. Sie gab den Refrain vor und ich stieg mit meinen Texten, aus meiner Lebenserfahrung, nach ihren Vorgaben ein. Aktuell arbeiten wir an einer gemeinsamen EP namens Unentdeckt & Cool.
Wie bist du auf deinen Künstlernamen FLASH gekommen?
FLASH ist für mich der Inbegriff von etwas unendlich Tollem. Ich finde etwas nicht nur gut, sondern bin absolut geflasht! Somit der Zenit von etwas Großartigem, da geht nichts drüber! 😉
Wir möchten gerne erfahren, wie du zur Musik gekommen bist, welche Musik du machst und was sie für dich und dein Leben bedeutet.
Musik war für mich Familienersatz, das was du denkst und fühlst vermitteln, auch wenn keiner zuhört (weil keiner da war). Hip-Hop war für mich immer Lifestyle, sehr ehrlich. Ich sehe meine Musik als eine Art Ventil oder Tagebuch und möchte mich mittlerweile in meinen Texten, vor allem für meine zwei Mädels, aber auch für Zuhörer verewigen und ihnen mein Denken und Handeln im positiven wie auch negativen Sinne mit auf den Weg geben, denn Musik bleibt ja gewöhnlich für immer ;-).
Die Kunst- und Kultur-Szene wurde von der Corona-Krise besonders hart getroffen. Wie beeinflusst dich diese als Musikkünstler?
Mal mehr, mal weniger… Ich hatte Zeit, mein Solo-Album mit dem Beat Producer Agent Dan aus Mannheim (Auf das ich sehr stolz bin!) in Ruhe zu produzieren und fertigzustellen. Des Weiteren hat sich die Zusammenarbeit mit der Künstlerin Rienne nach jahrelanger Funkstille wieder ergeben und unsere gemeinsame EP Unentdeckt & Cool ist bis auf einen Track fertig und wird der absolute Hammer!
Produktionstechnisch und in meiner kreativen Schaffensphase ist die Krise definitiv auch eine Chance für mich und meine Musik. So viel Zeit (um Träume zu leben) hatte ich lange nicht mehr. Nur finanziell wird es dadurch natürlich nicht leichter.
Du hast einmal einen Hip-Hop-Workshop im Rahmen eines Jugendprojekts erwähnt. Kannst du uns mehr darüber erzählen?
Sobald Corona es erlaubt, hat das definitiv Priorität, um Kids in Jugendclubs eine coole Perspektive zu geben, um den Abrutsch auf die schiefe Bahn zu verhindern. Kann ich aus meiner eigenen Erfahrung jedem nur ans Herz legen und ist ein wichtiger Bestandteil meines musikalischen Schaffens: Perspektive zu geben. Das ist Hip-Hop für mich.
Könntest du dir so etwas auch für die Tuchenbacher Kids zum Beispiel als Ferienangebot vorstellen?
Definitiv! Ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen, dass es nichts Besseres gibt, um sich zu verwirklichen, wenn alle anderen Umstände wie familiäres Leiden, Perspektivlosigkeit oder Verzweiflung einen prägen. Ich wünsche mir, der Jugend durch Musik eine Perspektive oder besser gesagt ein Ventil zu schaffen, durch Integration in die Hip-Hop-Kultur, in eine Welt voller Künstler.
Wie würdest du Tuchenbach beschreiben und was verbindet dich mit hier?
Am wichtigsten ist mir sicher die Nähe zu meinen Kindern und natürlich auch der ländliche Flair und die Gastfreundschaft, sich immer willkommen zu fühlen!
So kann ich mich musikalisch positiv entfalten und den Kids hier aus der Gegend ein bisschen positive Vibes mit auf den Weg geben, wie zum Beispiel, dass Handy und Internet nicht das Wichtigste im Leben sind 😉
Gibt es noch etwas, das du uns gerne mitteilen möchtest?
Wer nicht lebt, liebt nicht und wer seinen Traum nicht lebt? Der träumt sein Leben! 😉
Wo können wir deine Musik finden/hören?
Zum Beispiel auf meinem YouTube-Kanal.
Ins Album Unentdeckt & Cool mit Rienne kann man auf diversen Streaming-Plattformen reinhören – mein Album 365-24-7 ist natürlich auch zu finden 😉
Auf Facebook gibt es mich und mein Label.
Auf Soundcloud bin ich natürlich auch vertreten, ebenso auf Instagram.
Danke für das Interview, wir wünschen dir für deine (musikalische) Zukunft alles Gute!